Kicker (2020-2)

Weiter gehts in der neuen Spielzeit und für den SSV Jahn Regensburg läufts ganz unspektakulär weiter. Zu Hause ist man gut drauf. Auch Düsseldorf konnte mit 5:0 besiegt werden. Das gibt ein gutes Gefühl, denn Heimsiege sind aus Sicht von Trainer Mattao die Basis für eine erfolgreiche Spielzeit. Auswärts hingegen tritt man ja fast schon traditionell sehr schüchtern auf. In Duisburg war man gänzlich ohne Chance. Bremen hatte zumindest Mühe gegen die Domstadt-Elf.

Jetzt kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem CFC. Das sind immer lustige Spiele und man versucht natürlich, die Sachsen ohne Zählbares in deren Heimat zu schicken. Dann ist die Jahnelf gleich zweimal wieder auf Reisen. Erst geht es nach Offenbach, anschließend steht das Spiel in Halle auf dem Spielplan. Mal sehen, ob die Rothosen in diesen Spielen die Scheu in der Fremde ablegen können.

#96, Pressekonferenz (jetzt aber tatsächlich!) zur Bundesliga 2020-2 – ZAT 3
Speedy Gonzales, Colonia
Nach der etwas lang gezogenen Vorbereitung dieser ersten Pressekonferenz nach Amtsantritt, in der aufgearbeitet werden sollte, wie es zur Gründung dieses eher ungewöhnlichen Vereins gekommen ist, und wer sich dafür verantwortlich zeigt, geht es nun zur Sache. Es präsentieren sich, Speedy Gonzales, seines Zeichens Club-Präsident und Trainer von Club Deportivo Ratones de Colonia in Personalunion, und sein langjähriger Weggefährte, El Periodista, seines Zeichens Vereinssprecher und unabhängiger Journalist, Reporter, Kommentator und Moderator.
Periodista: „Wir begrüßen Señor Gonzales zur heutigen Pressekonferenz!“
Gonzales: „Hübsch, sehr hübsch ….“
Periodista (irritiert): „Wie meinen?“
Gonzales: „Diese Tilde über meinem n, sehr hübsch! Erstmalig, gelle?“
Periodista: „Welche Hilde über Ihrem n?“
Gonzales: „Tilde, Señor, Tilde! Einmal vorgemacht, dann ist es nicht mehr so lästig ….“
Periodista: „Sie können WAS? Hilde vormachen?“
Gonzales: „Tilde, Señor! Die Welle über dem n nennt man Tilde. Mit Thhhhe ….“ (spuckt bei der leichten Überbetonung dieses entscheidenden Buchstabens El Periodista ins Gesicht)
Periodista (wischt sich die feuchte Aussprache aus dem Gesicht): „Jetzt habe ich es verstanden, Señor, es ist die Tilde, die Sie so entzückt, nicht die Hilde.“
Gonzales: „Das ehrt mich.“
Periodista (irritiert 2.0): „Was denn jetzt schon wieder. Können Sie mich nicht mal zu meiner ersten Frage kommen lassen? Ist ja wie früher …. Was also ehrt Sie?“
Gonzales: „Kaum ergreife ich in Europa einen Job, schon eilen Sie aus Ihrem Mauseloch hervor und bewerben sich um den Posten als Pressesprecher dieses Vereins. Woher haben Sie nur so schnell diese Informationen?“
Periodista (gebauchpinselt): „Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, selbst der Kondor im fernen Südamerika tut es ihnen gleich. Egal wo ich weile, eine solche Nachricht ist kaum zu überhören.“
Gonzales: „Bueno, ist ja auch schon fast Tradition, dass ein Gonzales nicht alleine bei einem neuen Verein unterschreibt.“
Periodista: „Si, Senor.
Gonzales (mahnend): „Wie bitte?“
Periodista (ertappt): „Ups, excusa, Señor, naturalmente, SEÑOR! Die Tilde,  habe verstanden, ist jetzt Standard geworden…. Kommen wir nun zu meiner ersten Frage zu Ihrem Amtsantritt....“
Gonzales (fällt ins Wort): „Dann kommen Sie auch mal dazu, denn meine Zeit ist knapp bemessen. Muss meine Mannschaft auf den nächsten ZAT vorbereiten.“
Periodista: „Bueno: Was machen Sie hier?“
Gonzales: „Wo, hier?“
Periodista: „Genau, HIER!“
Gonzales: „Sie meinen HIER hier?“
Periodista: „Si, HIER hier! In einer Zeitungslandschaft, in der es nur SIE und MICH gibt ….“ (und einen Schnellschreiber von kurzen Kurzgeschichten aus Regensburg, Anm. d. Red.)
Gonzales: „Zeitungsbonus erschleichen.“
Periodista: „Als Alleinunterhalter? Könnte mittelfristig langweilig werden ….“
Gonzales: „Kommt darauf an ….“
Periodista: „Worauf?“
Gonzales: „Auf meine zu Verfügung stehende Zeit. Werde hier nur unregelmäßig Zeit investieren. Regelmäßig wird nur eines sein: SIE, Señor! Sie werden diese Veranstaltung selbst wuppen müssen, beispielsweise aus Ihrem Nähkästchen plaudern, Anekdoten aus der bewegenden Historia breittreten …. Naturalmente mit Gegenwartsbezug!“
Periodista: „Verstehe …. Und mit Tilde und Wuppen, und deren näherer Bedeutung beschließen wir die heutige erste Pressekonferenz!“

Die ersten drei Spiele der neuen Saison sind absolviert. Und die kritischen Stimmen im Umfeld vom SSV Jahn Regensburg haben erstmal kein neues Futter erhalten. Weil einige davon ausgegangen sind, dass die Mannschaft beispielsweise satt wäre oder nach der seltsam kurzen Vorbereitung zu sehr ausgeruht, sagten sie eine ziemlich bittere Saison für die Elf aus der Domstadt voraus. Zumindest die ersten Eindrücke aus der neuen Spielzeit zeigen aber, dass man eher auf dem bekannten Weg unterwegs sein kann. Heißt: Zu Hause werden die Hausaufgaben gemacht (wie die Siege gegen Hamburg und Gladbach gezeigt haben) und auswärts hängen die Trauben hoch (chancenlos in Berlin).
Jetzt stehen gleich zwei dieser harten Auswärtspartien auf dem Plan. Die Jahnelf muss nach Duisburg und nach Bremen. Dazwischen gibt noch die Düsseldorfer Fortuna ihre Visitenkarte in der Oberpfalz ab.

#95, Pressekonferenz zur Bundesliga– ZAT 2
Speedy Gonzales, Colonia

Die Sonne scheint noch heller, und das Wasser tut das, was es immer tut, wenn es heiß drum herum ist: es sucht sich mühevoll den Weg durch das Rheinbett. Jenes, von der Sonne ausgetrocknet, präsentiert sich inselhaft, kiesig, mit schmaler Fahrrinne und teilweise schwer definierbarem Müll darin, der mit jedem Zentimeter fallenden Wasserstandes zum Vorschein kommt. Doch das kümmert Gonzales wenig – alles zu seiner Zeit, denn er sinniert in seiner Hängematte über ein anderes Projekt: seinen in der vorigen Woche gegründeten Profifußballverein.

Bei einem Glas Kölsch in der Pranke (Alt bekommt ihm scheinbar nicht nur nicht, sondern es führt zudem noch zu Fehleinschätzungen des Gegners und erzeugt die Wahnvorstellung, Peru würde in auswegloser Situation die Auswärts-7 ziehen, Anm. d. Red.), entspannt zwischen zwei Bäumen hängend, kann er es noch immer nicht fassen, dass er weder den Ersten Fußballclub Köln noch den Fußballclub Viktoria Köln gründen und für die Pbem-Bundesliga anmelden durfte. Der Wächterrat nahe des Amtsgerichts Köln hat es ihm untersagt. Aus rechtlichen Gründen, so hieß es zwischen den Zeilen. Vielleicht wäre es besser gewesen an dem Wegweiser links abzubiegen, also statt beim Wächterrat eher beim Amtsgericht vorzusprechen und einen Amateurverein zu gründen. Aber das wollte Gonzales nicht, er macht keine halben Sachen. Er muss nun dazu stehen.

Club Deportivo Ratones de Colonia geht ja noch: Colonia, hier in Europa seine Wahlheimatstadt, kommt im Vereinsnamen vor, ein Wappentier auch, nämlich er selbst, und nach Sport klingt das auch. Was will Gonzales mehr? Erkenntnis? Es kommt ihm spanisch, äh, naturalmente mexikanisch vor, dass sich dieser sogenannte Wächterrat unnachgiebig gezeigt hat….

Woraus besteht eigentlich dieser Wächterrat? Wer hat ihn ernannt, welche Aufgaben hat er, und von wem wird er bezahlt? Und welche Folgen kann das bis in den Alltag hinein haben? Und abschließend: Gibt es für dieses Dilemma eine pragmatische Lösung? Diese Fragen beschäftigen Gonzales gerade, und zwar genau in dieser Reihenfolge.

Vermutlich wird dieser Wächterrat, in den zumindest schon einmal ein Türwächter berufen wurde, das war dieser Herr mit der langen Nase, den Gonzales kennen lernte – und wie schon ein Sprichwort besagt, haben lange Nasen kurze Beine (oder waren es lange Nasen, die kurze Schwänze haben? Egal jetzt, Exkurs Ende, Anm. d. Red.) –, im wesentlichen aus Juristen bestehen müssen. Pragmatiker können es nicht sein, nach DER Erfahrung aus der vergangenen Woche MUSS es sich ausschließlich um Juristen handeln.

Ernannt wird der Wächterrat wohl sein von einem übergeordneten Verband, der DFL, einer Organisation ohne Augenmaß und fehlendem juristischen Verstand. Denn wie schon mal ein schlauer Professor an einer Kölner Hochschule lehrte, „Jurist wird man nicht, den Juristen hält man sich“, so vollzog es wohl auch dieser Verband, als er den Wächterrat berief. Und zwar mit dem Auftrag über die juristischen Dinge zu wachen. Und genau das tut dieser, ebenfalls ohne Augenmaß, dafür aber mit Gier und dem nicht verhandelbaren Ziel Markenrechte durchzusetzen – kurzsichtig, unsozial, unverhältnismäßig, eben ohne Pragmatismus.

Und wer die Rechnung bezahlt, der macht Recht, so könnte man meinen. Rechtliche Dinge durchzusetzen, dafür wird dieser Wächterrat bezahlt, werden mit allen Mitteln verfolgt, die zu Verfügung stehen. Und nach jeder erfolgreichen Abmahnung gibt’s Geld, viel Geld. In wirtschaftlichen Kreisen wird in diesem Zusammenhang von Provision gesprochen, in juristischen Kreisen von Beuteanteil.

Und wohin kann das führen?  Darf beispielsweise ein kostenloses, völlig werbefreies Pbem reale Bundesliganamen führen? Die Antwort des Wächterrates lautet unmissverständlich NEIN. In Wirtschaftskreisen würde man von geschicktem Marketing sprechen, in juristischen Kreisen von evidenter Markenrechtsverletzung. Und wie sähe das daheim aus? Wenn auf dem heimischen Subbuteo-Feld im Kreise von begeisterten Freunden eine Fußballsaison simuliert wird und Realnamen aufeinandertreffen? In Wirtschaftskreisen würde so etwas begrüßt und mit Schneeballprinzip nach geschickter Marketingmaßnahme erklärt werden, in juristischen Kreisen würde das als latente Markenrechtsverletzung einklagbar sein.

Und, mal streng zu Ende gedacht, welche Folgen hätte das beispielsweise für Kinder auf dem Bolzplatz? Sie kicken unbeschwert mit dem Ball, das eine Kind ruft voller Begeisterung „Ich bin Reus“, das andere erwidert „Dann bin ich Ronaldo!“ Sie, bzw. die ahnungslosen Erziehungsberechtigten so lange wie die Kurzen noch nicht  strafmündig sind, könnten dafür rechtlich belangt werden, denn nicht nur Vereine, auch deren Spieler haben Rechte an ihrer eigenen Marke, die sie einklagen könnten, sofern sie denn einen aufmerksamen und beutegeilen Wächterrat beschäftigten. Ein Wahnsinn! Ein Fass ohne Boden ….

Die Lösung aus dem Dilemma ist dennoch einfach. Dem Wächterrat Weisheit zu verleihen ist schwer, denn für Weisheit gibt es vom Mandanten keinen Beuteanteil, diesem aber die juristische Grundlage zu entziehen, ist einfacher: Und so stehen sich auf dem heimischen Subbuteo-Feld nicht mehr FC Schalke 04 gegen Bor. Dortmund gegenüber, sondern Sprach- gegen Denkfehler, beispielsweise FC Schnalle 04 gegen Po Hiernase. Und auf dem Bolzplatz laufen eben Beuys und Pofalte herum ….

Aus dieser Erkenntnis können auch Pbems und ihre Mitspieler lernen, und sie lernen schnell, wie man sehen kann ….

"Hey Coach. Aufwachen! Was ist los??" In der aktuellen Zeit ist es wenig verwunderlich, wenn man etwas von seinen normalen Abläufen abkommt und vielleicht etwas Orientierung im Alltag verliert. Aber kann man sich denn so entfernen? Mattao musste auf jeden Fall mehrmals darauf aufmerksam gemacht werden, dass es bereits jetzt wieder los geht. So geht der Trainer mit 7-stündiger Vorbereitung die neue Saison an. Zumindest kann man dem Team jetzt nicht vorwerfen, dass man nicht ausgeruht wäre...
Gleich zum Auftakt gibt es für den Jahn attraktive Gegner mit großer Tradition. Gladbach und gleich zu Beginn der HSV werden versuchen, etwas Zählbares aus der Oberpfalz zu entführen. Zwischen diesen Spielen reist man noch in die Hauptstadt und versucht da selbiges.
Welche Ziele sind denn an der Donau ausgegeben? Wie die letzten Jahre auch möchte man wieder nach Europa. Mehr ist immer abhängig von Glück und Zufällen, die man nicht direkt beeinflussen kann.

#94, Pressekonferenz zum Amtsantritt, Bundesliga – ZAT 1
Speedy Gonzales, Colonia

Die Sonne scheint, das Wasser tut das, was es schon immer tat, es fließt den Rhein hinunter, die Zeit gleitet so vor sich hin, und Gonzales befindet sich im Homeoffice, in seiner Wahlheimat, in Colonia. Da kommt ihm plötzlich ein Gedanke, ein wiederkehrender, einer, der bei konsequenter Umsetzung seinen gerade zu Verfügung stehenden Hauch von Zeit auf zerstreuende Weise zu füllen imstande wäre. Und wenn jemand als konsequent bezeichnet werden kann, dann ist es Gonzales.

Und so stellt er sein wohl gekühltes Glas gefüllt mit Bergtee – einst gewachsen im ecuadorianischen Hochland, geerntet, getrocknet und gemischt von ihm selbst – zur Seite, erhebt sich aus seiner Hängematte und macht sich auf den Weg in die Stadt. Das Amtsgericht soll sein Ziel sein. Dort angekommen verharrt er vor einem Wegweiser. ‘Vereinsgründung und Amtsgericht links, Profivereinsgründung und Wächterrat rechts‘, so die Aufschrift. Wenn Gonzales etwas vorhat dann hat es Proficharakter. So entschließt er sich von seinem ursprünglichen Plan abzuweichen, biegt rechts ab.

Da steht er vor einer verschlossenen Türe und will es nicht anders. Klopft. Die Türe öffnet sich. Eine lange Nase schaut heraus, blickt nach rechts, nach links, grummelt und schließt wieder die Türe. Gonzales zeigt sich verwundert, aber nicht entmutigt. Klopft erneut, dieses Mal etwas lauter. Und wieder öffnet sich die Türe, eine lange Nase schaut heraus …. und bevor sich die Türe wieder zu schließen droht, macht sich Gonzales bemerkbar….

Gonzales: „La música suena aqui!“ (‘Hier unten spielt die Musik‘ – für all die, die des Spanischen nicht mächtig sind, Anm. d. Red.)
Der Herr mit der langen Nase (schaut herab, sieht einen sprechenden Sombrero, vermutet ein Wesen darunter): „Dann kommen Sie mal herein!“
Gonzales (eilt wie ein Blitz durch die Beine des Türöffners, man könnte diesen auch als Türwächter bezeichnen, und sucht sich einen Platz, findet ihn, zündet sich ein Kaugummi an und wartet): „Paffh. Paffh.“
Der Herr mit der langen Nase (scheint etwas überfordert): „Ja, wo ist er denn?“ (schaut um sich herum, findet niemanden, spricht ins Leere) „Nehmen Sie doch Platz. Was kann ich für Sie tun?“
Gonzales: „Senor Türwächter,  Meinevielseitigkeit möchte ins Geschäft einsteigen!“
Der Herr mit der langen Nase (mit gespielter Neugier): „Und womit möchten Sie ins Geschäft einsteigen?“
Gonzales: „Mit Ziegen ….“
Der Herr mit der langen Nase (ahnt Querelen und potenziellen Rechtsbruch): „Geht nicht, Ziegen können wir nicht brauchen. Abgelehnt! In welches Geschäft eigentlich?“
Gonzales: „Ins Fußballgeschäft, ins Profifußballgeschäft!“
Der Herr mit der langen Nase: „Mit Ziegen ins Fußballgeschäft? Geht schon mal gar nicht. Hatten wir schon, brauchen wir nicht noch einmal (die meckern einfach zu viel, entsinnt er sich).“
Gonzales (denkt kurz nach): „Dann halt mit Mäusen….“
Der Herr mit der langen Nase (Begeisterung macht sich breit, seine Nase wittert Mäuse, viel Mäuse): „Ein besseres Konzept hätte Ihnen nicht einfallen können. Gratulation! In welchen Verein möchten Sie denn mit Ihren Mäusen einsteigen?“
Gonzales: „Ich will einen Fußballverein mit Mäusen gründen. Einen Bundesligafußballverein!“
Der Herr mit der langen Nase (Mäuse entspannen ihn): „Sie können mit Ihren Mäusen jeden Verein gründen, den Sie wollen! “. (Die Neugier wirkt nun echt, Euro-Zeichen funkeln in seinen Augen, reibt sich innerlich die Hände, ist gewillt die 51%-Regel ab einer hohen Mäuse-Zahl zu ignorieren). „Mit wie vielen Mäusen gedenken Sie denn einzusteigen?“
Gonzales (nimmt Stift und Papier heraus, rechnet, wirkt nicht zufrieden, bemüht seine Taschenrechner-App, rechnet noch einmal, lässt zur Sicherheit noch eine Kontrollrechnung folgen): „Mit einer.“
Der Herr mit der langen Nase (glaubt sich verhört zu haben, mit mahnender Stimme): „Mit WIE VIELEN?“
Gonzales (gelassen): „Meinwenigkeit ist sich selbst genug. Mit einer, Senor. Mit einer!“
Der Herr mit der langen Nase (fühlt sich hinter das Licht geführt, pampig): „Dann kommen Sie endlich zur Sache. Der Feierabend naht. Wie soll der Verein heißen, den Sie gründen wollen?“
Gonzales (versucht es noch einmal): „Erster Fußball Club Köln.“
Der Herr mit der langen Nase (schüttelt den Kopf, genervt): „Über die Ziegen haben wir doch schon gesprochen. Abgelehnt!“
Gonzales (jetzt aber, mit voller Leidenschaft): „Fußball Club Viktoria Köln!!“
Der Herr mit der langen Nase (irritiert): „Wo sind da die Mäuse? Das ist doch der Club mit dem Ritter. Gibt es schon, abgelehnt! (Jetzt bricht der Wächter ihn ihm durch) „Sie können mit Mäusen jeden Verein der Welt gründen, aber keinen, den es schon gibt!“
Gonzales (wird allmählich stinkig, wie Mäuse halt manchmal sein können): „Bueno, der letzte Versuch – Club Deportivo Ratones de Colonia!“
Der Herr mit der langen Nase (irritiert 2.0): „Club wer?“
Gonzales: „Ratones steht für Mäuse!“
Der Herr mit der langen Nase (schaut sich um): „Ist der Übersetzer noch da? Wir brauchen das amtlich, und schriftlich, und überhaupt. So geht das nicht….“
(Niemand meldet sich, die Amtsuhr hatte gerade Feierabend geschlagen)
Der Herr mit der langen Nase (will den Griffel fallen lassen … aber die Gier steht ihm noch hoch im Gesicht, die potenziell zahlreich winkenden Mäuse lassen ihn nicht los): „Es ist Feierabend, aber egal jetzt. Hier haben Sie den Stempel, der Verein ist somit genehmigt! Aber an der Mäusezahl arbeiten Sie noch, abgemacht?“
Gonzales (schockiert ob dieser persönlichen Frage, stammelt unverständlich vor sich hin, grummelnd): „Arbeite jeden Tag daran, dauert halt, bin doch Speedy die Maus, nicht Bugs der Rammler.“